Ich wollte Hosen
Die literarische Entdeckung 1989 in Italien heißt zweifellos Lara
Cardella. Wenige Wochen nach Auslieferung ihres Erstlings Ich wollte
Hosen (Volevo i pantaloni) schob sich das Buch auf Platz eins der
italienischen Bestseller-Liste und behauptete monatelang diese Position.
Es ist das sensationellste Debüt einer jungen Autorin seit Françoise
Sagans Bonjour tristesse. Inzwischen wurde das Buch so-gar verfilmt.
Lara Cardella beschreibt exemplarisch den sizilianischen Macho und die
Ausbeutung und Unterdrückung der (sizilianischen) Frau. Sie zeichnet die
archaischen und derben Bräuche ihrer Heimat nach - und kam dadurch in
große Schwierigkeiten: Ihrem Vater, Versicherungsvertreter, blieben
plötzlich die Kunden weg; die Mutter, Stationsschwester in einem
Krankenhaus, mußte sich von ihrer Stelle beurlauben lassen, die jüngere
Schwester die Schule wechseln. Sogar der Bürgermeister ihrer Heimatstadt
Licata trat zurück. Denn Lara Cardella hatte, plötzlich eine
landesweite Berühmtheit, während einer Fernseh-Talkshow publik gemacht,
daß eine jahrelang versprochen gewesene Gemeindebibliothek nie zustande
gekommen war, desgleichen öffnete ein seit Jahren angekündigtes
Familienberatungszentrum niemals seine Pforten. Beide Einrichtungen
existieren inzwischen.
P.S. Vom Titel dachte ich eher, dass es darum geht, das eine Frau im falschen Körper steckt. Schnell merkte ich, dass es eher darum geht,wie Frauen behandelt werden und das sie wirklich nur Hosen anziehen wollte.
P.S. Vom Titel dachte ich eher, dass es darum geht, das eine Frau im falschen Körper steckt. Schnell merkte ich, dass es eher darum geht,wie Frauen behandelt werden und das sie wirklich nur Hosen anziehen wollte.
Комментарии
Отправить комментарий