Die Zauberflöte



Oper am Dom

Die Zauberflöte

Singspiel in zwei Aufzügen
Oper - Wolfgang Amadeus Mozart

Übernahme einer Produktion der Opéra National du Rhin Strasbourg

Musikalische Leitung: Will Humburg
Inszenierung: Marianne Clément
Bühne & Kostüme: Julia Hansen
Licht: Marion Hewlett / Nicol Hungsberg
Chor: Andrew Ollivant

Handlung
1. Aufzug
Prinz Tamino, der sich ins Reich der Königin der Nacht verirrt hat, wird von drei Damen, Dienerinnen der Königin, vor einer Riesenschlange gerettet. Im Gespräch mit den Damen stellt sich heraus, dass Pamina, die Tochter der Königin, von Sarastro, dem Hohenpriester der Eingeweihten, gefangen gehalten wird. Tamino, nachdem er das Bildnis von Pamina gesehen und sich spontan in sie verliebt hat, verspricht der Königin, ihre Tochter zu befreien. Für die Rettungsaktion wird Tamino der Vogelfänger Papageno zur Seite gestellt. Tamino erhält zusätzlich eine Zauberflöte und Papageno ein magisches Glockenspiel. Drei Knaben führen die beiden zu Sarastros Reich.
Dort angekommen, suchen Tamino und Papageno getrennt nach Pamina. Papageno findet sie und berichtet ihr, dass der verliebte Tamino zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Als sie fliehen wollen, um Tamino entgegenzueilen, treffen sie auf Monostatos, den Diener Sarastros und obersten Sklavenaufseher, dem sie jedoch mit Hilfe des Glockenspiels vorerst entkommen können. Unterdessen hat Tamino Sarastros Weisheitstempel erreicht, wo er durch einen Priester erfährt, dass Sarastro nur gute Absichten verfolge, was Tamino nicht so ohne weiteres einleuchtet ("so ist denn alles Heuchelei!"). Auf Taminos Flötenspiel gibt Papageno aus der Ferne Antwort. Monostataos spürt allen dreien auf und bringt sie als Gefangene zu Sarastro. Monostatos, der für seine Häscherdienste eine hohe Belohnung erwartet hat, erhält auf Befehl Sarastros zu seiner Bestürzung 77 Sohlenstreiche. Tamino und Papageno werden in den Prüfungstempel geführt und von Pamina getrennt.
2. Aufzug
Sarastro möchte, dass Tamino ein Eingeweihter wird, und erklärt, dass er Pamina entführt habe, um sie vor der Königin der Nacht, die in seinen Augen böse sei, zu bewahren; auch wolle sie den Tempel zerstören. Weiterhin sagt er, Tamino und Pamina seien füreinander bestimmt, und auch für Papageno gebe es eine Papagena. Sie müssten zuvor jedoch drei Prüfungen bestehen. Als Tamino und Papageno sich der ersten Prüfung unterziehen, versagt Papageno jedoch schon zu Beginn und kann nun Tamino nicht weiter begleiten. Tamino darf jetzt wieder Pamina sehen, aber nicht mit ihr sprechen. Das treibt Pamina fast in den Wahnsinn und sie will Selbstmord begehen. Doch die drei Knaben können sie gerade noch davon abhalten. Mit Hilfe der Zauberflöte gelingt es Tamino und Pamina, die letzten beiden Prüfungen zu überstehen. Papageno, der ebenfalls aus Verzweiflung Selbstmordgedanken hegt, wird durch sein magisches Glockenspiel mit Papagena vereint. Die Königin der Nacht, die mit Monostatos, der sich auf ihre Seite geschlagen hat, und den drei Damen einen Überfall auf den Tempel versucht, wird dabei vernichtet. Tamino und Pamina werden durch Sarastro gemeinsam in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen.

Zur Oper

Die Zauberflöte ist auch nach 223 Jahren noch der meist gespielte Titel auf den Opernbühnen der Welt. Aus diesem Grunde stellt jede Neuinszenierung ein Regieteam vor besondere Herausforderungen; denn einerseits kann man davon ausgehen, dass ein Großteil der Besucher das Werk schon in mehreren Interpretationen gesehen hat und sich daher sehr genau auskennt, andererseits ist man sich der Verantwortung bewusst, eine zeitgenössische aber zugleich schlüssige Auslegung präsentieren zu müssen.
Und genau da fangen die Schwierigkeiten an. Denn wie will Regie damit umgehen, dass die Königin der Nacht im ersten Akt sich menschlich zeigt - auch ausgedrückt durch ihre Vertrauten, die lebenslustigen drei Damen, der unbeschwerte und natürliche Mensch Papageno, die hilfreichen und heiteren drei Knaben - und im zweiten Akt in immer schlechteres Licht rückt? Lässt sich der " für uns nicht kenntlich gemachte Wechsel der ideologischen Perspektive an der durch die Priesterkaste mystisch-geheimnisvoll vollzogenen und eben nicht sogleich rational durchschaubaren totalen Umpolung des bisherigen Wertesystems" (Attila Csampai) plausibel darstellen?
"Da jetzt auf einmal Sarastros Recht, Moral und Ideologie als normative Bezugssysteme des Handelns und Denkens der Menschen verbindlich gelten, gerät die Königin ohne ihr Zutun plötzlich in die Position des Unrechts. Und da alle anderen Beteiligten - außer Papageno - die neue frauenfeindliche Moral der ‚weisen Männer' nicht nur annehmen, sondern sofort verinnerlichen, wird die Königin, da auch Text und Musik nichts dagegen einzuwenden haben, plötzlich vom ganzen Stück fallengelassen und in die Illegalität verstoßen." (Attila Csampai)
Diese unerwartete Wendung ist wohl das eigentliche Thema der Zauberflöte.
Im selben Zusammenhang ist Taminos ideologische Umpolung zu sehen. Er, der der Königin versprochen hat, Pamina zu retten, wird im großen Dialog mit dem Priester - innerhalb von 16 Takten! - zum überzeugten Verfechter von Sarastros Sache. Funktioniert so Gehirnwäsche? Ist nicht letztlich dieser Dialog gegen Ende des ersten Aktes die Aufnahmeprüfung zu den Eingeweihten und nicht die Feuer- und Wasserprobe im zweiten Akt?

Dr. Reinhold Wecker

 
https://theatergemeinde-koeln.de/werk.php?WerkNr=18757

Die Königin der Nacht
1. Dame
2. Dame
3. Dame
Papagena
Sarastro
Sprecher
Monostatos
1. Geharnischter/1. Priester
2. Geharnischter/2. Priester

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