черкесы: Çetin Öner

Çetin Öner schöpft aus der Kraft einer großen Kultur

Çetin Öner ist ein vielseitiger türkischer Künstler tscherkessischer Abstammung, der nicht nur in der Türkei, sondern auch inter-
national als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Anerkennung fand. 
Als Buchautor ist Çetin Öner ebenfalls über die Landesgrenzen hinaus anerkannt. In Deutsch-
land ist sein Kinderbuch Gülibik der Hahn dem jungen Lesepublikum bekannt. 
In seinem Roman Der letzte Tscherkesse schildert er aus der Perspektive eines 12-jährigen Jungen das urtümliche Leben der Kaukasus-Flüchtlinge in den Tausend Bullen Bergen in der Südtürkei. Seine Unmittelbarkeit ist mitreissend und faszinierend, seine Schilderungen des Lebens im Taurus Gebirge sind authentische Erinnerungen an eine uralte Kultur, deren Überleben in den Wirren der Weltgeschichte wohl nicht möglich war...

Im Vorwort zu seinem Roman schreibt Çetin Öner:

 „Hören wir noch einmal Meister Hamzat zu:
 "Ich sitze mit meinen Landsleuten vor unserem Haus. Sie stellen mir eine Menge Fragen:
 »Hast in der Fremde Landsleute von uns getroffen?«
 »Gibt es in jenen Ländern auch Berge, die unseren Bergen ähnlich sind?«
 »Hast du nicht Heimweh gehabt? Hast du nicht dein Dorf vermisst, und uns?«
 »Kennt man uns in jenen Ländern? Wissen die Menschen, dass wir auf dieser Welt leben?«
 Und ich antworte ihnen:
 »Woher sollen sie denn von uns gehört haben? Wir kennen uns nicht einmal selbst.«
 Eine Weile schweigen sie und denken nach, dann sagen sie:
 »Wenn das so ist, dann erzähle ihnen von uns. Und erzähle uns von ihnen. Lass deine Bücher in andere Sprachen übersetzen. Wenn du, ein Sohn unseres Dorfes, das nicht tust, macht es niemand. Stelle deine Gedanken schön zusammen, wie eine gute Herde. Dann lass die Herde auf dem weißen Papier losrennen! Deine Gedanken sollen das Papier füllen, sie sollen auf den Seiten wie scheue Pferde und furchtsame Schafe herumlaufen. Verstecke und verheimliche nicht deine ureigenen Gedanken. Denn sonst vergisst du, wohin du sie versteckt hattest und verlierst sie."
 Nun, auch ich bin den Ratschlägen jener Dorfbewohner von Tsada gefolgt und habe versucht, meine sich zerstreuende Gedanken einzufangen. Wenn ich einen Teil von ihnen verloren haben, schieben Sie es darauf, dass ein kein allzu guter Hirte bin und verzeihen Sie es mir.
 Steigen Sie auf den Rücken meines Pferdes und suchen wir das Verlorene zusammen.
 Also los!“


http://www.literaturca.de/html/cetin_oner_.htm


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